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Atlantropa: Der Traum eines deutschen Architekten vom trocken gelegten Mittelmeer

Das ehrgeizige Projekt Atlantropa des deutschen Architekten Herman Sörgel zielte darauf ab, das Mittelmeer trocken zu legen um Lebensraum zu schaffen und gigantische Wasserkraftwerke zu errichten. Erfahre mehr über die technischen Visionen, die Kritikpunkte und das Scheitern des Projekts.

5.6.2024
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2
minuten

Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung aus dem Video 'Atlantropa: Der verrückte Plan das Mittelmeer trockenzulegen' von Megabauten.

Stell dir vor, du würdest das Mittelmeer trockenlegen, um den europäischen Lebensraum zu vergrößern und dabei gleichzeitig ein gigantisches Wasserkraftwerk errichten. Dieser hochambitionierte Plan - mit dem Namen "Atlantropa" - war tatsächlich die Vision eines deutschen Architekten namens Herman Sörgel vor rund hundert Jahren.

Die Motivation hinter dieser verrückten Idee, bestand in dem Bestreben, genug Siedlungsraum für die rapide wachsende europäische Bevölkerung zu bieten. Dieser "Lebensraum" war in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien ein dringliches politisches Anliegen, um das Bevölkerungswachstum zu bewältigen und möglichen zukünftigen Kriegen vorzubeugen. Das Mittelmeer, so Sörgel, würde dabei achtmal so viel Fläche bieten wie Deutschland und konnte in ein Netz von Städten verwandelt werden, in denen die Menschen friedlich leben könnten.

Die Prinzipien von Atlantropa beruhten auf verblüffenden technischen Vorstellungen. Sein Hauptmerkmal war der Bau eines Damms über die Straße von Gibraltar, um den Atlantik vom Mittelmeer zu trennen und damit den Wasserspiegel zu senken. Sörgel wollte auch die Dardanellen-Meerenge blockieren, um das Mittelmeer vom Schwarzen Meer zu trennen. In einer dritten Phase sollte das Mittelmeer durch den Bau eines weiteren Damms zwischen Sizilien und Tunesien in zwei Hälften geteilt werden. Der Wasserspiegel in der westlichen Hälfte sollte um 100 Meter sinken, während der Wasserspiegel der östlicheren Hälfte um den doppelten Wert sinken sollte.

Sörgel sandte seine Pläne auch darauf, den expandierten Energiebedarf der Bevölkerung zu decken. Er beabsichtigte, dass die gigantischen Dämme von Atlantropa nicht nur dazu dienten, Land zu gewinnen, sondern gleichzeitig als Wasserkraftwerke genutzt würden. Diese sollten genug Strom erzeugen, um nicht nur alle neu errichteten Städte in der Region, sondern auch Teile Europas zu versorgen.

Dennoch stieß der Plan auf viel Kritik hinsichtlich des kolonialistischen Tons, den öffentlichen Sicherheitsbedenken, den astronomischen Kosten und generellen Ausführbarkeit des Projekts. Viele Ingenieure waren überzeugt, dass die Pläne schlichtweg nicht umsetzbar seien. Letztendlich konnte Sörgel seinen Traum von Atlantropa zu Lebzeiten nie realisieren, doch seine visionäre Idee hinterlässt einen markanten Einblick in den technischen Pioniergeist seiner Zeit.

🌍 Die Geburtsstunde von Atlantropa: Der deutsche Architekt Herman Sörgel verfolgte die Vision von Atlantropa. Die Idee bestand darin, das Mittelmeer trockenzulegen, um mehr Lebensraum für die europäische Bevölkerung zu schaffen und gleichzeitig riesige Wasserkraftwerke zu errichten.

🗺️ Wunsch nach "Lebensraum": Das Motiv hinter Sörgels Plänen für Atlantropa ruhte auf dem Schlagwort "Lebensraum". Durch rasches Bevölkerungswachstum in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien entstand ein Druck, den Zustrom zu bewältigen und potenzielle künftige Kriege zu verhindern.

🌊 Das verrückte Technikprojekt: Sörgels Pläne für Atlantropa umfassten das Errichten von Dämmen an Schlüsselstellen wie der Straße von Gibraltar, um das Mittelmeer vom Atlantik zu trennen, sowie an den Dardanellen, um das Mittelmeer vom Schwarzen Meer zu isolieren. Hinzu kam die Idee eines weiteren Damms zwischen Sizilien und Tunesien, um das Mittelmeer in zwei Hälften zu teilen.

💡 Die Power von Atlantropa: Abgesehen von der Gewinnung von Land, wollte Sörgel die gigantischen Dämme von Atlantropa auch als Wasserkraftwerke nutzen, um den gestiegenen Energiebedarf der Bevölkerung zu decken.

⚠️ Bedenken und Kritik: Trotz des innovativen Charakters von Sörgels Plänen gab es erhebliche Kritikpunkte. Dazu gehörten der kolonialistische Ton, Sicherheitsbedenken, astronomische Kosten und die generelle technische Machbarkeit des Projekts.

🔚 Ein Plan ohne Umsetzung: Letztendlich konnte Herman Sörgel seinen Traum von Atlantropa zu Lebzeiten nie verwirklichen. Seine Ideen aber legen Zeugnis ab von seiner außergewöhnlichen technischen Vision und von der Zeit, in der er lebte.

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