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Bauern-Pionier: Mit Rapsöl statt Diesel für umweltfreundliche Landwirtschaft

Entdecke wie der Landwirt Ulrich Holz mit Rapsöl als Treibstoffalternative die Treibhausgas-Emissionen drastisch senkt und dabei einen wertvollen Nebenprodukt für Tierfutter gewinnt. Trotz finanzieller und technischer Hürden, zeigt Holz einen Weg für eine nachhaltigere Zukunft der Landwirtschaft auf.

20.4.2024
·
2
minuten

Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung aus dem Video 'Landwirt setzt auf Raps statt Diesel | WDR Lokalzeit Land.Schafft.' von WDR Lokalzeit Land.Schafft..

Als Landwirt hat Ulrich Holz in den letzten Jahren ein besonderes Interesse an Umwelt- und Klimafragen entwickelt. Das hat ihn dazu verleitet, eine alternative Energiequelle für seine Traktoren zu suchen. Der Geistesblitz: Rapsöl statt Diesel. Der Anbau und die Nutzung von Rapsöl als Treibstoff könnten laut ihm die Treibhausgase um bis zu 60% reduzieren.

Wie funktioniert das Ganze? In seinem Traktor hat Ulrich zwei Tanks: einen großen für Pflanzenöl (200 Liter) und einen kleinen für Diesel (40 Liter) für den Kaltstart. Sobald der Traktor auf Betriebstemperatur ist, wechselt er mithilfe einer integrierten Umschaltung auf Rapsöl. So kann er nachhaltig und mit selbst produziertem Pflanzenöl fahren. Mit dem Anbau von Raps auf seinem eigenen Land ist er somit Selbstversorger in Sachen Treibstoff.

Ein weiteres Plus: Neben dem Öl entsteht beim Pressen des Rapses ein hochwertiges Nebenprodukt - Rapskuchen. Dieser enthält viel Rohprotein und ist somit ein wertvolles Eiweißfuttermittel für Kühe.

Die Herausforderung allerdings: Die Umstellung auf Pflanzenöl ist kostenintensiv. Die Umbaukosten beliefen sich bei Ulrichs Traktor auf rund 10.000 Euro. Daneben stellt die volle Besteuerung von Rapsöl durch den Staat ebenfalls eine finanzielle Hürde dar. Obwohl Rapsöl günstiger als Diesel ist, wird durch die Energiesteuer von 47 Cent der Preis annähernd gleich. Dennoch sieht Ulrich das Rapsöl trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen als vernünftige und zukunftsorientierte Lösung für das Klima.

Unterstützt wird er in seinem Standpunkt vom Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe der Landwirtschaftskammer in Bad Sassendorf. Dort ist man ebenfalls davon überzeugt, dass Rapsöl eine langfristige und umweltschonende Option für den Treibstoffbedarf darstellt, wenn bestimmte Hindernisse überwunden werden. Dazu gehören eine Anpassung des Marktpreises von Rapsöl und eine Änderung der Steuersituation, damit Rapsöl wettbewerbsfähiger gegenüber Diesel wird.

Aber auch technische Anpassungen sind nötig. So muss etwa der Motor eines Traktors an den zähflüssigeren Rapsöl-Treibstoff angepasst werden, was durch den Einbau spezieller Filter und Hochdruckleitungen möglich ist.

Ulrich Holz kündigt an, dass er seine Rapsfelder möglicherweise in Zukunft selbst verarbeiten möchte, anstatt seine Ernte an eine Ölmühle zu verkaufen. Damit könnte er nicht nur sein Rapsöl als Treibstoff verwenden, sondern auch Rapsöl als Lebensmittel verkaufen und den Rapskuchen als Futter für Vieh nutzen. Das könnte ein weiteres Standbein für seinen Betrieb sein.

Die ultimative Vision: Sollten nur 7 % der Agrarfläche in Deutschland für den Rapsanbau genutzt werden, könnten damit alle Landmaschinen im Land mit Rapsöl betrieben werden.

💡 "Selbstversorger mit Rapsöl": Landwirt Ulrich Holz nutzt Rapsöl als Alternative zu Diesel in seinen Traktoren, wodurch Treibhausgase um bis zu 60% reduziert werden können.

🌻 "Ein Öl, zwei Nutzen": Neben dem Rapsöl entsteht beim Pressvorgang Rapskuchen, ein wertvolles Eiweißfuttermittel für Tiere.

💰 "Kostenintensive Umstellung": Die Umstellung auf Pflanzenöl ist nicht nur investitionsintensiv, sondern wird auch durch aktuelle Steuergesetze finanziell belastet.

🔧 "Technische Anpassungen notwendig": Der Motor des Traktors muss speziell an den zähflüssigeren Rapsöl-Treibstoff angepasst werden.

🏭 "Selbst ist der Landwirt": Ulrich Holz plant, seine Rapsfelder in Zukunft selbst zu verarbeiten und eventuell Lebensmittel und Tierfutter daraus herzustellen.

🌱 "Die Zukunft des Rapsöls": Mit nur 7% der deutschen Agrarfläche für den Rapsanbau könnten alle landwirtschaftlichen Maschinen im Land mit Rapsöl betrieben werden.

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