Tech

Online-Hass auf YouTuber: Der Fall 'Drachenlord'

Du willst mehr über das Phänomen Online-Hass erfahren? Tauche ein in die Geschichte des YouTubers 'Drachenlord', seinen Kampf gegen Hater und wie das Internet Hass als Geschäftsmodell nutzt.

25.4.2024
·
2
minuten

Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung aus dem Video 'Jagd auf den "Drachenlord": Warum geht der Hass immer weiter? | STATIONEN | BR' von Bayerischer Rundfunk.

Jagd auf den "Drachenlord": Eine Analyse des unerbittlichen Online-Hasses

Eingebettet in der malerischen Landschaft des beschaulichen Altschauerbergs kam es 2018 zu überraschenden Szenarien. Rund 800 Personen reisten für das sogenannte "Schanzenfest" an. Doch es war kein Fest im herkömmlichen Sinne. Es war der Höhepunkt jahrelanger Hetze gegen Rainer Winkler, besser bekannt als "Drachenlord", einen bekannten YouTuber.

Winklers Karriere begann vor über zehn Jahren mit relativ harmlosen Videos. Erfolglos blieb er zunächst bis seine sogenannten Antifans auf den Plan traten und seine Clips weitestgehend in den sozialen Netzwerken verbreiteten. Diese Kritiker, auch Hater genannt, vereinten sich in ihrem Verlangen, Winkler zum Aufhören zu zwingen. Ihr Hass eskalierte jedoch in eine obsessive Verfolgung, die weit über das Internet hinausging und in ständigen Störungen und Konfrontationen vor Winklers Haus mündete.

Auffallend ist, dass Winklers Gegner aus allen Bildungs- und Gesellschaftsschichten kommen. Winklers Verhalten und Aussagen in seinen Videos und Streams sind fragwürdig, doch seine Hater überschreiten immer wieder die Grenzen, indem sie seine Inhalte weiterverbreiten und massenweise an seinem Wohnort erscheinen.

Hass im Internet kann lukrativ sein. Viele Hater agieren aus dem Grund, dass sie mit der Verbreitung von Hass und Hetze Einnahmen aus Werbezwecken generieren. Dies vermutet Katharina Locun, deren Arbeitsschwerpunkt online Hass ist. Das Feedback des Opfers, im schlimmsten Fall seine Äußerung, dass es ihm schlecht geht, wird von den Hatern als Zeichen ihres Erfolgs gesehen.

Im Jahr 2021 wurde Winkler zu zwei Jahren Haft verurteilt, auch wegen Beleidigung von Polizisten und Verstoß gegen Auflagen. Gerichtsreporterin Ulrike Löw, die den Fall verfolgte, erklärte jedoch, dass der Hype um den Hass auf den Drachenlord während dieser Verhandlung zum Vorschein kam. Einige Zeugen traten betrunken auf und der zerstörerische Einfluss der Hetzgemeinschaft wurde betont.

Nach dem Gerichtsprozess wurde Winklers YouTube-Kanal gesperrt, sein Haus gekauft und abgerissen. Der Ort Altschauerberg mag wieder ruhiger sein, doch der Hass hört nicht auf. Winkler wird weiterhin verfolgt, seine Aufenthaltsorte werden dokumentiert und Hotels, die ihn aufnehmen, terrorisiert.

Schlüsselerkenntnisse

🐉 Eine Internet-Karriere auf Schatten: Rainer Winklers Aufstieg als Influencer begann mit harmlosen Videos und erreichte ein Publikum durch Antifans, die ihre Abneigung gegen ihn teilen wollten.

🚧 Überschreitung von Grenzen: Winklers Kritiker, die aus allen Gesellschaftsschichten kommen, haben ihre Forderungen, dass er aufhören soll, in obsessive Verfolgung im realen Leben umgewandelt, die weit über das Internet hinausgeht.

💰 Hass als Geschäftsmodell: Hass im Netz kann ein lukratives Geschäft sein, da Hater oft durch die Verbreitung von Hass und Hetze Einnahmen generieren.

⚖️ Rechtsfolgen für Hass: Trotz Verurteilung und Verlust seines Hauses wird Winkler weiterhin von Hatern verfolgt und belästigt.

🎯 Die Schuld liegt bei den Tätern: Trotz Kontroversen um seine öffentlichen Aussagen, ist es wichtig zu betonen, dass die Schuld für den anhaltenden Hass und Belästigung eindeutig bei den Tätern liegt.

ALLE ANSEHEN