Entdecke die komplexe Mischung aus geologischen, technischen und politischen Herausforderungen, die die Schaffung einer direkten Landverbindung zwischen Europa und Afrika verhindern.
Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung aus dem Video 'Warum es keine Brücke zwischen Europa und Afrika gibt' von Wissenswert.
Planst du eine Reise von Europa nach Afrika oder umgekehrt, wirst du wahrscheinlich Flugzeug oder Schiff verwenden müssen, da es keinerlei Landverbindung zwischen den beiden Kontinenten gibt, trotz der nur 13 Kilometer Abstand zwischen Marokko und Gibraltar im Süden Spaniens. Eine solche Landverbindung könnte den Handel und den Tourismus deutlich verbessern, doch es gibt zahlreiche Gründe, warum so ein Projekt noch nicht umgesetzt wurde. Sie reichen von geologischen Schwierigkeiten bis hin zu politischen Konflikten.
Zu Beginn der Diskussion erscheint eine Brücke oder ein Tunnel eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung zu sein. So bringe eine Direktverbindung Europa und Afrika in wenigen Minuten nahe zusammen, ganz ähnlich wie der Ärmelkanal es zwischen Frankreich und England tut. Es ist jedoch offensichtlich, dass es Probleme gibt.
Das Gestein in der Meerenge von Gibraltar ist viel härter als das zwischen England und Frankreich. Dies macht einen Tunnelbau schwieriger und teurer. Obwohl die Fortschritte in der Tunnelbautechnologie potenziell viele Probleme lösen könnten, schaffen sie neue in Form von politischen Konflikten.
Eine Brücke stößt auf ähnliche Hindernisse. Die Meerenge ist bis zu 900 Meter tief, was bedeutet, dass auch die Brückenstützen entsprechend lang sein müssten - länger als das höchste Gebäude der Welt. Internationale Abkommen besagen auch, dass die Straße von Gibraltar jederzeit kostenlos von großen Handelsschiffen durchfahren werden darf. Dies erfordert zusätzliche Höhe und damit Kosten für die Brückenkonstruktion. Gleichermaßen ist ein Staudamm, trotz der Bemühungen des deutschen Architekten Hermann Sörgel und seines Projekts "Atlantropa", bisher nicht realisiert worden.
Für diese technischen und konstruktiven Herausforderungen kommt noch eine entscheidende politische Dimension hinzu. So gibt es langwierige territoriale Streitigkeiten zwischen Spanien und Großbritannien hinsichtlich Gibraltars. Zusätzlich gibt es Konflikte zwischen Spanien und Marokko, die sich auf historische Kolonialherrschaft und Gebietsansprüche beziehen. Diese politischen Konflikte könnten die reibungslose Zusammenarbeit bei einem so großen Projekt wie dem Bau einer Brücke oder eines Tunnels behindern und würden große Risiken in Bezug auf Unfälle und Sicherheitsfragen schaffen.
So bleibt uns nichts anderes als der aktuelle Stand: Eine direkte Landverbindung zwischen Europa und Afrika existiert - und wird wahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht existieren.
🧗♂️ Mountain high, valley low: Eine der größten Herausforderungen für eine Landverbindung zwischen Europa und Afrika ist die Beschaffenheit des Terrains, welches sowohl hohe Berge als auch tiefe Täler beinhaltet.
🏗️ Hardest of the hard: Das Gestein im Bereich der Straße von Gibraltar ist besonders hart, was den Bau eines Tunnels technisch anspruchsvoll macht.
🛥️ Free waterway: Internationale Abkommen besagen, dass die Meerenge von Gibraltar jederzeit kostenlos von großen Handelsschiffen durchfahren werden darf, was beim Brückenbau berücksichtigt werden müsste.
🗺️ Political landscapes: Politische Konflikte, insbesondere territoriale Streitigkeiten zwischen Spanien und Großbritannien oder auch Spanien und Marokko, beeinflussen und behindern den möglichen Brücken- oder Tunnelbau stark.
💸 Funding challenge: Bei allen Projekten dieser Art stellt die Finanzierung eines so massiven Unterfangens eine große Herausforderung dar. Im Falle einer direkten Verbindung zwischen Europa und Afrika könnten die Kosten die des Ärmelkanals weit übersteigen.